Ballett: William Forsythe

Quintett (1993), Trio (1996) und Enemy in the Figure (1989) Uraufgeführt vom Ballett Frankfurt. „Wie würden Sie sich selbst definieren? – Ich nutze das klassische Ballett, das klassische System, aber nicht seine Rhetorik. Wie arbeiten Sie? – Ich beginne mit irgendetwas: einem Wort, einer Farbe, einem Sound, einem Raum. Dann stelle ich mein Material her: eine Bewegung, ein Licht, ein Sound mit einem Gegenstand, ein Gegenstand mit einer Bewegung, ein Sound mit einem Licht und einer Bewegung, manchmal alles zusammen. Ich entwerfe Sequenzen, die ich anschließend wie einen Film zusammenschneide. Sehen Sie eine Zukunft für das klassische Ballett? – Das Vokabular wird nicht alt und wird es auch nie werden. Es ist die Sprache, die veraltet. Solange die Sprache sich weiterentwickelt, gibt es keinen Grund, warum das klassische Ballett aussterben sollte.“ – Interview mit William Forsythe, Juni 1988. Vor vierzig Jahren übernahm der amerikanische Choreograf William Forsythe die Leitung des Ballett Frankfurt und legte mit seinem Stück Artifact (1984) den Grundstein für ein langjähriges künstlerisches Abenteuer, das die zeitgenössische Sprache und Herangehensweise an den Tanz von Grund auf erneuerte und ihn für den Einfluss anderer Disziplinen öffnete. Das Ballett der Opéra national du Rhin zeichnet diese Revolution nach, und bringt zum ersten Mal drei Stücke von Forsythe zusammen, die in den 1990er Jahren zu Musik von Gavin Bryars, Ludwig van Beethoven und Thom Willems uraufgeführt wurden: das hypnotische Quintett (1993), das virtuose Trio (1996), das nun ins Repertoire des Ensembles aufgenommen wird, und schließlich das magnetische Enemy in the Figure (1989). Ein eklatantes Programm, das der Geschwindigkeit und Kraft der Körper zur Ehre gereicht. Vorstellung mit eingetragen Musiken. Spieldauer : 1 Uhr 40 Minuten mit der Pause. Altersempfehlung : Ab 8 Jahren.