Fort Ducrot

Mundolsheim hat die Besonderheit, zwei Bauwerke der militärischen Festungsanlagen zu besitzen, die von den Deutschen nach der Annexion von 1871 um Straßburg herum errichtet wurden: Fort Roon, das in Fort Desaix umbenannt wurde, und Fort Podbielski, heute Fort Ducrot. Die Hausbergen-Hügel eigneten sich hervorragend als Beobachtungsposten nördlich von Straßburg und boten dem Gegner ausgezeichnete Artilleriestellungen. Daher wurde beschlossen, sie in die neue Verteidigungsanlage zu integrieren. Das Fort Podbielski wurde von 1879 bis 1882 etwa 100 Meter von der protestantischen Kirche entfernt errichtet und danach noch mehrmals verstärkt. Als letztes der Forts in der Stadt ergänzte es den Festungsgürtel auf einer Anhöhe, die bis dahin aufgrund ihrer beengten Platzverhältnisse vernachlässigt worden war. Wegen seiner Lage auf dem schmalen Bergrücken weist es einen asymmetrischen Verlauf und einen in Straßburg einzigartigen Grundriss auf. Dieses Fort mit Trockengraben hat nur eine geringe Größe, weist aber eine aufwändigere Ornamentierung auf. Das Fort wurde am vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in die Maginot-Linie eingegliedert und diente der 103. Festungsinfanteriedivision, die mit der Verteidigung Straßburgs beauftragt war, als Befehlsstand. Zu diesem Zweck wurden seine schönen Fassaden mit einer umfangreichen Verblendung aus Beton versehen. Es ist praktisch die einzige Festung im Gebiet Elsass-Mosel, die eine solche Gestaltung aufweist. Nach 1918 erhielt es den Namen Fort Ducrot zu Ehren von General Auguste-Alexandre Ducrot (1817-1882), dem ehemaligen Kommandanten der 6. Militärdivision in Straßburg, der sich während des Krieges von 1870-1871 in Sedan und Paris hervorgetan hatte. Es werden regelmäßig Besichtigungen angeboten. Sie sind die Gelegenheit, geschichtspassionierte Menschen zu treffen und ein besseres Verständnis der bewegten Geschichte dieser Zeit zu erlangen. Führungen in deutscher Sprache nach Terminvereinbarung.