Von der einstigen mittelalterlichen Taufkirche auf dem Gloeckelsberg ist nur noch das Turmportal erhalten. Der befestigte Portalglockenturm mit Schießscharten und kleinen Doppelfenstern ist ein Zeugnis der romanischen Kunst des 11. und 12. Jahrhunderts. Der Rest der Kirche wurde 1829 zerstört, und Blaesheim schenkte der Denkmalpflegebehörde Monuments historiques vier herrliche Säulen mit verzierten Kapitellen, die im Münsterbaumuseum Musée de l'Œuvre-Notre-Dame in Straßburg zu sehen sind. Die Kapitelle, die mit Ungeheuern, Meerjungfrauen, Palmetten und stilisierten Bäumen geschmückt sind, stammen vermutlich aus der Zeit um 1100. Einst besaß der Glockenturm ein Satteldach, doch beschloss man 1873 bei der Restaurierung des Turms, eine Plattform anzulegen, um ihn als Wachturm zu nutzen. Jedes Mal, wenn Gefahr drohte, wurde die Kirchenglocke geläutet. Sehr wahrscheinlich erhielt der Hügel deshalb den Namen „Gloeckelsberg“. Da der Berg die elsässische Rheinebene um fast 200 m überragt, hat man einen weiten Rundblick auf die Ersteiner Ebene, die Hügel des Kochersbergs, die blaue Linie der Vogesen und den Schwarzwald. Auf dem Friedhof kann man alte Grabsteine entdecken, die unter einem fast 250 Jahre alten Baum mit knorrigen Ästen, dem „Schlàngebööme“, zu finden sind. Auch wenn der Turm derzeit geschlossen ist (die Holztreppe im Inneren ist in schlechtem Zustand), sollten Sie unbedingt auf den Berg hinaufgehen, um das Panorama zu bewundern, das sich zu Füßen dieser ehrwürdigen Steine bietet.
- Besichtigungsmöglichkeiten : Freie Besichtigung