Wenngleich dieses Gebäude den Namen des Gewürzhändlers Kammerzell - Eigentümer des Hauses im 19. Jahrhundert - trägt, verdankt es sein heutiges Aussehen dem Käsehändler Martin Braun, der es 1571 erwarb. Er ließ lediglich das steinerne Erdgeschoss aus dem Jahr 1467 bestehen und fügte 1589 drei leicht auskragende Etagen sowie drei Dachetagen hinzu. Die reich verzierte Fassade mit ihren sowohl profanen als auch sakralen Elementen spiegelt biblische Ansätze sowie Einflüsse der griechisch-römischen Antike und des Mittelalters wider. Durch die Restaurierungen im Jahre 1892 wurde das Gebäude insgesamt zwar deutlich dunkler, die Gestaltung zeugt jedoch vom kulturellen Einfluss des Straßburger Bürgertums im 16. Jahrhundert. Im Inneren des Gebäudes sind die um 1905 entstandenen bemerkenswerten Wandmalereien von Leo Schnug zu bewundern.